Franz von Hatzfeld *1596 Crottorf                                                            Wappen der Familie Hatzfeld
Fürstbischof von Würzburg 1631 – 1642

Die Ausbildung Franz von Hatzfelds ist von den Jesuiten geprägt. Er besucht ihr Gymnasium in Fulda, die von ihnen geführte Universität in Pont-à-Mousson und ihre Hochschule in Bourges. Weitere Studien folgen in Köln und Rom. 1625 wird er Mitglied des Würzburger Domkapitels und als Vertreter des Bistums in „Stiftsgeschäften“ zu dem Feldherren der katholischen Liga Johann Tilly geschickt.

Der „Dreißigjährige Krieg“ Glaubenskampf und Ringen um Gebietsansprüche, währt schon einige Jahre. Tilly steht in Diensten des Kurfürsten Maximilian I.  von Bayern und verfolgt die gleichen Ziele wie Wallenstein, der für Kaiser Ferdinand II. unterwegs ist. 1631, in dem Jahr, in dem Franz von Hatzfeld zum Bischof von Würzburg gewählt wird, ist Tilly an der Zerstörung Magdeburgs beteiligt. Die Eroberung gilt als das größte und schlimmste Massaker während des Dreißigjährigen Krieges, über das man in ganz Europa entsetzt war. Es hieß, die Taten und der Schrecken seien „in ihrer Entsetzlichkeit nicht in Worte zu fassen und nicht mit Tränen zu beweinen“. Dem Grauen und den danach auftretenden Seuchen fielen fast alle der 35.000 Einwohner zum Opfer – 1639 zählte man noch 450 Menschen. Die sinnlosen Grausamkeiten brachten aber keinen Erfolg sondern verstärkten die Initiativen der Gegenseite. Dem König von Schweden, Gustav Adolf gelingt ein Siegeszug durch Deutschland, dem auch Würzburg zum Opfer fällt. Die Stadt muss kapitulieren und der Bischof flüchtet zu seinem Amtskollegen nach Köln. Von dort aus muss er machtlos zusehen, wie der schwedische Kanzler Axel Oxenstierna sein Bistum 1633 gemeinsam mit Bamberg als Lehen an Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar übergibt. Die beiden zuvor selbständigen Länder werden nun unter dem Namen „Herzogtum Franken“ zusammengeschlossen.

Die Eroberung der Stadt Würzburg durch die Schwedischen Truppen 1631 König Gustav Adolf von Schweden (1594-1632)          

In diesem Zusammenhang steht das Schicksal des katholischen Priesters Liborius Wagner, der 1974 von Papst Pius VI. selig gesprochen wurde. Wagner war protestantisch erzogen, wechselte aber nach Studien an der Echter-Universität Würzburg unter dem Einfluss der Jesuiten zum katholischen Glauben. 1625, im Alter von 32 Jahren, empfing er die Priesterweihe. In einer Zeit, in der es keine religiöse Toleranz gab, versuchte er in seinem Bereich sowohl der katholischen wie auch der evangelischen Seite gerecht zu werden. Es war ein auswegloses Unterfangen und so warf man ihm unter anderem vor, dass er verbotenerweise andersgläubige (Katholiken) in geweihter Erde bestattete. Schließlich wurde er von protestantischen Soldaten gefangengenommen und verschleppt. Man verlangte von ihm, zur evangelischen Lehre zurückzukehren. Wagner weigerte sich. Seine unter der Folter wiederkehrende Antwort war „Ich lebe, leide und sterbe päpstlich-katholisch“ Nach Tagen unsäglichen Martyriums starb er am 9. Dezember 1631. Seinen Leichnam warf man nackt in den Main, wo er nach Monaten von Fischern geborgen wurde. Seine Gebeine, die schon im 17. Jahrhundert als Reliquien verehrt wurden, ruhen heute in der Pfarrkirche von Heidenfeld im Landkreis Schweinfurt. 

Der Würzburger Bischof erlebt noch im Kölner Asyl seine Priesterweihe und die Wahl zum Nachfolger des verstorbenen Bamberger Kollegen Bischof Johann Georg von Dornheim. Er übernimmt auch, allerdings erfolglos, die Aufgabe, im Auftrag der rheinischen Kurfürsten bei dem französischen König Ludwig XIII. vorzusprechen, um diesen von der Unterstützung der protestantischen Seite abzubringen. Erst als die kaiserlichen Truppen in der Schlacht bei Nördlingen die Schweden besiegen, verschieben sich die Machtverhältnisse und Franz von Hatzfeld kann nach Würzburg zurückkehren.

Seine letzten Jahre gelten der Wiederherstellung der alten Ordnung und der kirchlichen Erneuerung des Bistums. Er stirbt am 30. Juli 1642 an der Mittagstafel in Würzburg an einem Schlaganfall. Sein Grab befindet sich im Würzburger Dom.

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner