Die Entwicklung der Löwenapotheke am Stiftsplatz ist ein Stück Stadtgeschichte. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg war ihr Platz jahrzehntelang verwaist. Erst Mitte der 80er Jahre wurde der Wiederaufbau von einer Bürgerinitiative angestrebt. Der zu diesem Zweck gegründete Verein “Wiederaufbau Löwenapotheke e.V.” konnte in schwierigen Auseinandersetzungen letztlich eine fast originalgetreue Rekonstruktion erreichen. Baubeginn war 1991, die Einweihung fand 1995 statt. Heute erstrahlt die Löwenapotheke in neuem Glanz und trägt maßgeblich zu dem besonderen Bild des Stiftsplatzes bei. Das Graphik-Cabinet mit alten Stichen und Handschriften hat hier eine passende Heimat gefunden.
Der Stiftsplatz um 1400 nach einer Zeichnung von Alois Grimm
Vor dem „Kirchhof“ die Verkaufsstände der Marktkaufleute
Das Ensemble um 1600 – der Friedhof ist aufgelassen – der Markt ist auf den gesamten Platz ausgeweitet
Durch den Anbau der Maria-Schnee-Kapelle wendet sich die Kirchenarchitektur jetzt dem Stiftsplatz zu.
(Zeichnung von Alois Grimm)
Stiftsplatz um 1800 – Die Hinwendung der Kirche zum Platz wird jetzt auch
durch den doppelläufigen Treppenaufgang betont.
(Zeichnung von Alois Grimm)
Markttreiben auf dem Stiftsplatz auf einem Gemälde von Jeremias August Urlaub 1816
Die „verkleidete“ Löwenapotheke (vor 1882) nach einem Aquarell von Adalbert Hock um 1937
Besuch des Prinzregenten Luitpold (1912?) mit seinem Sohn und Nachfolger, dem späteren König Ludwig III.
Die Abfahrt am Bahnhof wird hier gezeigt, weil die Hoheiten beim Passieren der Löwenapotheke nur unscharf abgebildet sind.
Die Löwenapotheke um 1920 – nicht immer war sie so schön wie heute
Die Löwenapotheke nach der „Freilegung“ um 1925
Löwenapotheke mit Stiftsbrunnen – Aquarell von Adalbert Hock um 1935
Blick zur Löwenapotheke – Im Vordergrund rechts das alte Rathaus
Bei dem Neubau 1954 wurden die typischen Fassadenelemente aufgenommen
Er beherbergt heute den großen Sitzungssaal des Stadtrates
Aquarell von Adalbert Hock 1935
Drei Fotoaufnahmen aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg
Das gewohnte Bild in den Nachkriegsjahrzehnten
Auch der Modellbausatz von Kibri wurde zum Argument für den Wiederaufbau
Die Bürgerinitiative kämpft mit Wort und Bild
Vergangene Bautechnik lebt wieder auf
Der Bürgerwille hat sich durchgesetzt
Noch fehlt dem Haus die Patina und der neue Stiftsbrunnen ist erst im Entstehen
aber ein wichtiges Stück Stadtgeschichte wurde zurückgewonnen
Die Löwenapotheke heute …….
….. das Graphik-Cabinet bewahrt die Geschichte und macht das Gebäude auch von innen erlebbar.
Quellenangabe
Alois Grimm, Aschaffenburger Häuserbuch – Band 1 – Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg 1985
Peter Körner, Die Löwenapotheke zu Aschaffenburg, Verlagsanstalt Schmidt, Neustadt/Aisch 1996