Philipp Adolf von Ehrenberg *1583 in Heinsheim
Fürstbischof von Würzburg 1623 – 1631

Philipp Adolf von Ehrenberg war der Neffe des vormaligen Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn, der 1617 verstorben war. Seine Wahl 1623 wurde von Papst Urban VIII. bestätigt. Das Bistum Würzburg war von den Geschehnissen des 30-jährigen Krieges direkt betroffen und kämpfte für die katholische Liga unter dem Oberbefehl Tillys, der im Dienste des Kurfürsten von Bayern stand. Zu den Verbündeten zählte auch das kaiserliche Heer unter Wallenstein, den der Bischof ergebnislos zu überreden versuchte, bei seinem Zug Franken zu meiden. Die Anwesenheit großer Heere war für die Einwohner des Landes eine große Belastung.

Politischen Erfolg hatte Philipp Adolf durch die Wiedergewinnung der verlorengegangen Gebiete Schlüchtern und Kitzingen. Schlüchtern hatte sich der Landgraf von Hessen im Zuge der Reformation  angeeignet. Kitzingen hatte Bischof Gottfried von Limburg schon im Jahre 1443 an den Markgrafen von Brandenburg verpfändet – die nachfolgenden Fürstbischöfe hatten nicht die finanzielle Kraft, um die Stadt wieder auszulösen. Weitere Gebietsgewinne brachte das 1629 von Kaiser Ferdinand II. erlassene Restitutionsedikt, wonach die von den Protestanten eingezogenen geistlichen Güter an die katholische Seite zurückgegeben werden mussten.

Schreiben vom 9. Oktober 1624 mit eigenhändiger Unterschrift des Fürstbischofs

Fürstbischof Ehrenberg trieb ein trauriges Kapitel der Würzburger Geschichte, die Hexenverfolgung, ab 1627 zum Höhepunkt. Es bestand der Glaube, dass es Menschen möglich sei, durch Verbindung mit dem Teufel, beispielsweise Krankheiten zu verbreiten, Wetter zu machen oder auf dem Besen durch die Luft reitend, Versammlungen an weit entlegenen Orten zu besuchen. Mit diesem vermeintlichen Unwesen wollte Philipp Adolf Schluss machen.  Unter seiner Verantwortung wurden im Bistum mehr als 900 angebliche Hexen verbrannt – alleine in Würzburg um die zweihundert. In Gerolzhofen wurden Verbrennungsöfen installiert, um die Menschen „fristgerecht“ verbrennen zu können. Neben einfachen Bürgern waren auch Adelige, Ratsherren, Bürgermeister, Priester und Ordensleute verfolgt – darunter selbst sein Vetter, der Jesuitenschüler Ernst von Ehrenberg. Das Vorgehen war gnadenlos. Wer sich für die Betroffenen einsetzte, riskierte einen eigenen Prozess. Das Reichskammergericht aber auch der Tod Philipp Adolfs 1631 setzten dem Wahn ein Ende.

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