Gerhard von Schwarzburg
Fürstbischof von Würzburg 1372 – 1400

Die Amtsübernahme durch Gerhard von Schwarzburg begann etwas verworren. In Würzburg waren nach dem Tod von Bischof Albrecht II. von Hohenlohe durch verschiedene Lager sowohl Albrecht III. von Heßberg wie auch Withego Hildbrandi als Nachfolger gewählt worden. Hildbrandi wandte sich hilfesuchend an Papst Gregor VI. in Avignion – der als Lösung vorschlug, dass Hildbrandi den Naumburger Bischofssitz des Grafen Schwarzburg übernehmen sollte, der wiederum dann nach Würzburg wechseln könne. Verlierer in diesem Spiel war Albrecht III., der dies nicht hinnehmen wollte aber in den kämpferischen Auseinandersetzungen unterlag. Albrecht verwies ihn dennoch nicht des Landes, sondern überließ ihm sein ursprüngliches Amt als Würzburger Domprobst.

Gerhard von Schwarzburg zieht 1372 mit seinen Truppen nach Würzburg um sein Amt zu erkämpfen
Illustration des Würzburger Hofmalers Martin Seger zur Fries’schen Bischofschronik

Die Regierungszeit von Bischof Gerhard war überschattet von ständigen Auseinandersetzungen mit den immer selbstbewusster werdenden Städten. Da Gerhard 1373 die Rechte Würzburgs eher einschränken wollte, kam es zum Aufstand. Als der Bischof sich hilfesuchend an Kaiser Karl IV. wandte, verhängte dieser die Reichsacht über die Stadt und half 1374 im Kampf zu deren Unterwerfung.

Würzburger Ratsherren bitten den Bischof um Einsetzung ihrer alten Rechte
Illustration des Würzburger Hofmalers Martin Seger zur Fries’schen Bischofschronik

Im August 1388 kämpfte Gerhard auf der Seite des Kaisers gegen den schwäbischen Städtebund. Ab 1396 begannen wieder Auseinandersetzungen mit der Stadt Würzburg. Als der Bischof die Stadt mit dem Bann belegte, nahmen Würzburger Bürger drei Geistliche aus dem Hause Schwarzburg gefangen. Der Bischof selbst verschanzte sich in der Marienburg.

Zu einer weiteren Eskalation kam es, als die Würzburger den Getreidespeicher des Domkapitels in Bergtheim angreifen wollten. Unter der Führung des späteren Bischofs Johann von Egloffstein gelang es einem großen Truppenkontingent, die Würzburger zu besiegen. Die Aufständischen wurden mit drakonischen Strafen belegt – vier der Anführer wurden vor den Stadttoren gerädert.

In der Schlacht bei Bergtheim (1400) besiegt Bischof Gerhard die aufständischen Bürger
Illustration des Würzburger Hofmalers Martin Seger zur Fries’schen Bischofschronik

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