König Ludwig I. 1825-1848 (*1786 +1868)

Als König Maximillian I. am 13. Oktober 1825 verstirbt, reist Kronprinz Ludwig sofort von Brückenau nach Würzburg, wo er am 15. Oktober eintrifft. Er wird mit 101 Kanonenschüssen und dem Läuten sämtlicher Glocken begrüßt. Am nähsten Tag empfängt er den Magistrat und versichert der Stadt seine Huld und Gnade. Er betrachte sich in Würzburg als einheimisch, da er hier 4 Kinder habe taufen lassen. Dennoch besucht er Würzburg erst nach 7 Jahren, im Oktober 1832, wieder. Es bleibt der einzige Besuch als gekrönter König während seiner gesamten Regierungszeit.

Seine Liebe gilt eher der Stadt Aschaffenburg, in der er sich recht oft aufhält. Eine andere, deutlich größere Leidenschaft galt der angeblich spanischen Tänzerin Lola Montez, die 1846 in München auftaucht. Der 25jährigen skandalumwitterten jungen Frau gelingt es, bei dem 60jährigen König eine verhängnisvolle Leidenschaft zu entflammen. In einem seiner zahlreichen Liebesbriefe schreibt er „Ich habe das Gefühl, als sei in mir ein längst erloschen geglaubter Vulkan wieder ausgebrochen“. Egal wo Lola bei ihren vielen Reisen auftaucht, gibt es Probleme. So auch 1847 in Würzburg, wo sie im Hofgarten ihr Lieblingshündchen ausführen will aber von der Wache darauf hingewiesen wird, dass das Mitbingen von Hunden verboten sei. Nach der anschließenden handgreiflichen Auseinandersetzung mit dem Stadtkommandanten, wird sie, wie andernorts auch schon, aus der Stadt ausgewiesen.

Lola Montez auf dem Gemälde von Josef Stieler 1847 – in der Schönheitengalerie der Münchner Residenz

Die Affaire mit Lola Montez, der man auch unterstellt, dass sie in die Regierungsgeschäfte des Königs eingreift, ist der Hauptgrund für dessen Rücktritt 1848.

Zu den wenigen politischen Entscheidungen, die Würzburg in der Regierungszeit Ludwigs betroffen hatten gehören etwa die Sicherung des Franziskanerordens in der Stadt (1840) und die Ernennung von Dr. Georg Anton Stahl als erstem nichtadeligen Bischofs Würzburgs im gleichen Jahr. 1843 genehmigte er die Bildung einer Handelskammer für den Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg mit Sitz in Würzburg. 1845 verfügte er, dass sein Sohn Luitpold die durchreisende Königin Viktoria von England in Würzburg begrüßt.

Eigenhändiges Dankschreiben des Kronprinzen Ludwig für die Übersendung des Barbarinischen Fauns
Würzburg, 29. Oktober 1819 – Der Faun ist heute des Prunkstück in der Münchner Glyptothek am Königsplatz

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