1779 – 1795 Franz Ludwig von Erthal (*1730)

Franz Ludwig von Erthal kam 1730 in Lohr zur Welt, wo sein Vater als Oberamtsmann tätig war. 1763 wurde er Domkapitular und Regierungspräsident in Würzburg. 1768 erfolgt die Ernennung zum Kaiserlich-Geheimen Rat durch Kaiser Joseph II. Als Fürstbischof von Seinsheim 1779 verstirbt, wird Erthal sowohl in Würzburg wie auch in Bamberg zu dessen Nachfolger gewählt. Er übernimmt ein schweres Erbe. Das Fürstbistum verzeichnet bei seinem Amtsantritt einen Schuldenberg von 540.000 Gulden. Ursache war die Beteiligung am Siebenjährigen Krieg (1753-1763) in dem Erthals Vorgänger kaisertreu war und ein Bündnis mit Österreich geschlossen hatte. Der neue Fürstbischof wirtschaftete sparsam und konnte das finanzielle Gleichgewicht wieder herstellen. Er bemühte sich den „ihm anvertrauten Schatz des Glaubens …. unversehrt zu erhalten“ Umso kritischer blickte er nach Aschaffenburg, wo sein Bruder Friedrich Karl Joseph in der mächtigen Rolle des Mainzer Kurfürsten, sich der allgemeinen Einschätzung nach, zu sehr den weltlichen Genüssen hingab. 1790 besucht der neugewählte Kaiser Leopold II. mit seiner Familie das Fürstbistum und wird mit einem großen Feuerwerk im Hofgarten geehrt. Auch Wolfgang Amadeus Mozart ist Gast bei Hofe und bezeichnet Würzburg als „schöne prächtige Stadt“. Der spätere Kaiser Franz II. hält sich gerade in Würzburg auf, als er erfährt, dass sein Vater mit 39 Jahren unerwartet verstorben ist. Nach seiner Wahl und Krönung in Frankfurt kommt Franz auf seiner Rückreise nach Wien noch einmal nach Würzburg. Als Erthal 1795 verstirbt, wird nach alter Tradition sein Leib im Dom, seine Eingeweide auf dem Marienberg – in der Marienkirche der Festung – und sein Herz in Bamberg beigesetzt.

Verdiensturkunde für den Leutnant Lorenz Weinmann
mit eigenhändiger Unterschrift des Fürstbischofs Franz Ludwig von Erthal
Würzburg, 26. Mai 1791

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